Geschichte der Christuskirche

Die Christuskiche am Rande des Lindenparks ist ein moderner Kirchenbau mit angeschlossenem Gemeindezentrum. Das Gebäudeensemble wurde ab 1970 gebaut und bereits am 12. Juni 1971 eingeweiht. Die eigentliche Kirche hat einen quadratisch abgerundeten Grundriss und ist in den Diagonalen zentral ausgerichtet. Das freitragende Dach ist als hyperbolische Schalenkonstruktion aus Stahlbeton ausgeführt. Die Innengestaltung greift die Vorgaben des II. Vatikanums auf. Die leicht erhöhte Altarinsel wird im Halbrund von den Bänken umgeben, die 400 Personen Platz bieten. Die großzügig angelegten Gemeinderäume gestatten ein umfangreiches Gemeindeleben.

(Die neue Christuskirche)

Diese neue Christuskirche hatte einen Vorgängerbau im Zentrum der Hansestadt. Im Jahre 1909 wurde am Schröderplatz die erste Christuskirche geweiht. Die größte katholische Kirche Mecklenburgs war ein prachtvoller neogotischer Klinkerbau, entworfen vom Geheimen Baurat Ludwig Möckel. Das 42 m lange dreischiffige Bauwerk mit Kreuzschiff verfügte über einen 68 m hohen Turm. Damit gehörte die Christuskirche zu der berühmten Stadtsilhouette Rostocks der Vorkriegszeit.

(Die erste Christuskirche am Schröderplatz)

Im 2. Weltkrieg ging fast die gesamte Innenstadt unter. Auch die Christuskirche wurde stark beschädigt. Unter großen Mühen begann nach 1945 der Wiederaufbau. Die Kirche entstand in stark vereinfachter Form wieder. Prägend für diese Zeit war das Satteldach auf dem Turmstumpf, das an betende Hände erinnerte. 

(Die Christuskirche nach dem Wiederaufbau)

Schließlich fiel das Kirchengebäude den überzogenen Stadtplanungen für ein sozialistisches Zentrum zum Opfer. Trotz massiver Proteste wurde die Kirche als ein Akt politischer Willkür am 12. August 1971, zwei Monate nach der Weihe der neuen Christuskirche, gesprengt. Ihr ehemaliger Standort diente bis Anfang der 2010er Jahre als Parkplatz. 

(Die Christuskirche 1971 kurz vor der Sprengung)

Nach Neubebauung des Grundstückes mit einem Hotel wurden 2014 die Umrisse der Kirche in das Gewegpflaster und die Hotellobby eingelassen. Darüberhinaus erinnert seit 2009 ein Mahnmal an die alte Christuskirche.

Weitere Bilder, Tonaufnhamen, Zeitzeugenberichte und Hinweise zum Gedenkjahr "50 Jahre Sprengung" finden Sie auf der Seite zur alten Rostocker Christuskirche.

(Text: Christoph Hammer, Bilder: Pfarrarchiv)



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