Liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Schwestern und Brüder,
das Jahr 2025 steht für uns im Erzbistum Hamburg gleich unter zwei Vorzeichen: Wir begehen den 30. Geburtstag seit Wiedererrichtung unseres Bistums und zugleich feiern wir mit der Weltkirche ein Heiliges Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“; an Weihnachten wird Papst Franziskus es im Petersdom feierlich eröffnen. Heilige Jahre feiert die katholische Kirche alle 25 Jahre und darüber hinaus zu besonderen Anlässen. Ein Heiliges Jahr ist wie ein Innehalten im Regelbetrieb, eine Gelegenheit zur Dankbarkeit, zur Freude sowie zur Vergewisserung, dass Gott seinem Volk nahe bleibt. Er selbst ist mitten unter uns und geht mit seinem Volk durch die Zeiten.
Verschiedene Zeichen begleiten Heilige Jahre: Das Mitgehen Gottes mit seinem pilgernden Volk wird durch das Zeichen der Pilgerwege verdeuticht. Auf diese „Wege der Hoffnung“ laden uns in diesem Jahr zahlreiche Pilgerangebote ein – etwa unsere Bistumswallfahrt nach Rom, die Lübecker Pilgerwege oder die bekannten Formate der regionalen Wallfahrten. Ein weiteres Zeichen sind die sogenannten Heiligen Pforten, die in Rom geöffnet werden. Sie sollen die offene Tür, das offene Herz Gottes für uns Menschen symbolisieren. Dieses Element greifen wir im St.-Marien-Dom auf sowie in unseren Propsteikirchen in Schwerin, Kiel und Lübeck. Als „Hoffnungsorte“ sollen sie mehr denn je einladen zum Verweilen, zum Gebet und zum Empfang der Sakramente. Die Kirche verbindet damit seit jeher die Tradition des sogenannten Jubiläums-Ablasses.
Ein weiterer Impuls zum Heiligen Jahr, den uns Papst Franziskus gibt, ist ein „Zeichen der Hoffnung“ zu sein für Menschen in Not. Der Heilige Vater ruft jeden einzelnen auf, sich auf den Weg zu den Gefangenen, Kranken, einsamen oder leidenden Menschen zu machen. Eine Anregung, die uns allen gilt und von der ich hoffe, dass sie im Erzbistum Hamburg die bestehenden, aber auch neue soziale Projekte inspiriert. Ein besonderes Zeichen im St.-Marien-Dom, das für die 30 Jahre seit der Wiedergründung unseres Erzbistums steht, wird das Brustkreuz von Kardinal Paul Ludolf Melchers sein. Kardinal Melchers, der im 19. Jahrhundert Apostolischer Vikar der Nordischen Missionen war, hat in seinen Missionsreisen die Herausforderungen der Diaspora gesehen und versucht diesen beizukommen: Priestermangel, Vereinzelung der Gläubigen, große Entfernungen zu den Kirchen – eine Auflistung, die durch ihre heutige Aktualität betroffen macht. Kardinal Melchers hoffte und glaubte damals, dass die Errichtung eines Hamburger Bistums Abhilfe für die drängenden Fragen sei und vermachte sein Brustkreuz einem zukünftigen Bischof von Hamburg. Bei Wiedererrichtung des Bistums im Jahr 1995 hat Bischof Averkamp als erster amtierender Erzbischof das Kreuz, das sich bis dahin im Osnabrücker Diözesanmuseum befand, getragen. Im kommenden Jahr werde ich dieses aus der Geschichte kommende Zeichen der Hoffnung bei Gottesdiensten an verschiedenen Orten in unserem Erzbistum bewusst aufgreifen.
Die Geschichte unseres Erzbistums wird in einer Wanderausstellung erzählt. Bis zur Ansgarwoche wird sie im St.-Marien-Dom zu sehen sein, dann in den Propsteien und hoffentlich in vielen unserer Pfarreien, die sich zur besseren Planung schon jetzt dafür anmelden können unter: martin.colberg@erzbistum-hamburg.de
Liebe Schwestern und Brüder, herzlich lade ich Sie alle ein, das Heilige Jahr 2025 und den 30. Bistumsgeburtstag mitzufeiern und so selbst zu „Pilgern der Hoffnung“ zu werden. Aktuelle Informationen zum Heiligen Jahr und zum 30. Bistumsgeburtstag finden Sie auf folgender Website: www.erzbistum-hamburg.de/heiligesjahr
Mit dem Jahresschlussgottesdienst am 31. Dezember 2024 um 18.15 Uhr im St.-Marien-Dom werden wir das Heilige Jahr auch in unserem Erzbistum feierlich eröffnen. Zur Mitfeier lade ich Sie alle herzlich ein; gerne auch alle Seelsorger, die dies einrichten können, zur liturgischen Mitfeier. Gleiches gilt für den Gottesdienst zum 30. Bistumsgeburtstag am 7. Januar 2024 um 18.15 Uhr. Die Einladung haben Sie bereits erhalten. Alle in den Pfarreien und Gemeinden lade ich herzlich ein, sich als Gebetsgemeinschaft zu verstehen und in geistlicher Verbundenheit mit allen Gläubigen in unserem Bistum in das Heilige Jahr und die Feier unseres Bistumsgeburtstages einzutreten.
Mit allen guten Wünschen für die Adventszeit, das kommende Weihnachtsfest und das Heilige Jahr 2025
Ihr Erzbischof Stefan