Schon um 1900 besiedelten etwa 1500 polnische Schnitter zur Landarbeit Tessin und sein Umland. Sie wurden von Rostock seelsorgerisch betreut. Ein bis zwei Mal im Monat fanden für diese in einer nahegelegenen Gastwirtschaft Gottesdienste statt. Mit dem Zuzug rheinischer und westfälischer Siedler ab den 1920er Jahren versammelten sich die Katholiken in Zarnewanz und Petschow/Lieblingshof. Die Geschichte der Marienkapelle in Petschow hängt eng zusammen mit dem Enstehen der katholischen Gemeinde in Tessin.
Bereits 1929 stellt eine rheinische Siedlerfamilie der Gemeinde im von ihnen erworbenen ehemaligen Herrenhaus in Petschow Räume zur Verfügung, in denen eine Kapelle und die erste Wohnung des Pfarrers eingerichtet werden. Erst danach erhält Tessin durch den Umbau eines ehemaligen Saales des damaligen Gasthauses „Zur Traube" eine katholische Kirche mit bis heute ca. 150 Sitzplätzen einschließlich eines anliegenden Pfarrhauses. Der Umbau war 1930 abgeschlossen.
Zur Kirchgemeinde gehören die Orte Cammin, Gnewitz, Grammow, Groß Lüsewitz, Gubkow, Kowalz, Lieblingshof, Niekrenz, Nustrow, Repnitz, Reppelin, Petschow, Sagerheide, Sanitz, Selpin, Stubbendorf, Tessin, Thelkow, Walkendorf, Zarnewanz.
Die Gemeinde besteht aus 770 Mitgliedern. Trotz einer Ost-West-Ausdehnung von ca. 50 km nehmen ca. 100 Mitglieder am sonntäglichen Gottesdienst teil. Die Feste und Veranstaltungen im Kirchenjahr werden gemeinsam vorbereitet und als gute Tradition begangen (Fronleichnam, Christi Himmelfahrt, Patronatsfeste, Roratemessen, Adventsfeiern, Andachten).